Häufig gestellte Fragen:

  1. Was ist Neurofeedback?
    Neurofeedback unterstützt die Therapie von (Verhaltens-)Störungen durch Training, welches auf Veränderungen in der Frequenzverteilung in bestimmten Gehirnregionen zielt. Neurofeedback wurde Ende 1960 an der Universität Los Angeles (USA) im Rahmen eines Forschungsprojekts der Weltraumbehörde NASA entdeckt und seitdem ständig weiterentwickelt. Heute ist Neurofeedback eine etablierte computergestützte Form der Verhaltenstherapie zur Stabilisierung des Zentralnervensystems.

  2. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Biofeedback und Neurofeedback?
    Biofeedback ist Vorgänger und zugleich Überbegriff für Neurofeedback (auch EEG-Biofeedback genannt). Während beim Neurofeedback das Feedback der durch Elektroden gemessenen Gehirnaktivität gemeint ist, versteht man aber unter Biofeedback das Feedback von peripheren Körpersignalen wie Atmung, Muskelspannung und Herzschlag, die direkt mit dem vegetativen Nervensystem zusammenhängen.

  3. Wozu wird Neurofeedback eingesetzt?
    Psychische Störungsbilder lassen sich meist auf Regulationsstörungen im Gehirn zurückführen. Mittels Neurofeedback wird versucht, diese Störungen zu verbessern oder zu beheben, um in Folge vergleichbare Effekte im Krankheitsbild zu erzielen. Durch gezieltes Training werden z.B. Wahrnehmung, Konzentration und Aufmerksamkeit, Schlaf, Verhaltensmuster und Wohlbefinden nachhaltig positiv beeinflusst. Negative Symptome, wie Kopfschmerzen, Migräne, Konzentrationsschwierigkeiten, Depressionen, Angst und Panikattacken, Burn out, Traumata, können erfolgreich abgebaut werden.

  4. Ist Neurofeedback auch zur mentalen Leistungssteigerung für Beruf/Sport geeignet?
    Alle Leistungsträger aus den verschiedensten Bereichen, ob beruflicher, sportlicher oder anderweitiger Natur, können mit Neurofeedback die eigenen mentalen Hochleistungspotenziale punktgenau fördern und für den praktischen Einsatz gezielter abrufbar machen. Auch bei Prüfungsvorbereitung oder Entspannung ist Bio- und Neurofeedback eine grosse Unterstützung für die mentale Fokussierung.

  5. Wie funktioniert Neurofeedback? 
    Bei einer Therapiesitzung werden am Kopf des Patienten mehrere Elektroden zur Hirnstrommessung angebracht. Abhängig vom Störungsbild ist nun die Aufgabe des Therapeuten eine individuelle Anpassung der Trainingsparameter auf Basis des störungsspezifischen Trainingsprotokolls. Der Patient sieht dabei auf einem eigenen Bildschirm eine Animation oder hört einen Ton, die ihm positive Veränderungen seiner Gehirnaktivität sofort sichtbar und hörbar zurückmeldet (Feedback). Durch dieses Erfolgserlebnis lernt das Gehirn die optimierte Aktivität immer schneller und nachhaltiger bis hin zur Automatisierung zu erreichen.

  6. Wie lange hält die Wirkung einer Neurofeedback Therapie an?
    Neurofeedback gleicht einem längerfristigen Lernprozess, ähnlich dem Schwimmen oder Autofahren. Das Gehirn verändert seine Aktivitätsmuster nachhaltig. Studien konnten die erlernten Effekte in umfangreichen Untersuchungen auch nach sechs Monaten und mehr nachweisen. 

  7. Ich nehme Medikamente. Darf ich trotzdem mit Neurofeedback beginnen?
    Grundsätzlich ist dies möglich. So kann es bspw. bei ADHS ja auch das Ziel sein, durch Neurofeedbacktraining die notwendige Gabe an Medikamenten zu reduzieren. Zu beachten ist allerdings, dass viele Medikamente Einfluss auf die Hirnströme und damit auf die gemessenen Ergebnisse haben können. Die Einnahme von Medikamenten muss deswegen genau beobachtet und Veränderungen direkt angezeigt werden, um die Messergebnisse nicht zu verzerren, die in Folge dann das Training stören könnten. 


    Gleiches gilt übrigens auch für Nikotin oder auch Koffein. Kurz vor dem Training sollte möglichst auf Beides verzichtet werden. 



  8. Sind die Behandlungen schmerzhaft oder unangenehm?

    Da es sich um eine Messung handelt entstehen keine Schmerzen. Einzelne Patienten empfinden die Applikation der Elektroden zu Beginn als etwas unangenehm. Im Behandlungsverlauf beschreiben die meisten der Patienten Neurofeedback als eine angenehme, entspannende Therapieform.



  9. Ab welchem Alter ist Neurofeedback möglich?

    Eine strikte Altersgrenze wird nicht gezogen. Gängig gilt aktuell der Schuleintritt als Mindestalter, da die Messung bzw. Beurteilung möglicher Fehlregulationen im nicht voll entwickelten Gehirn erheblich schwieriger ist. Ein Höchstalter gibt es nicht! Gerade ältere Menschen mit nachlassenden geistigen Fähigkeiten (Demenz) können von Neurofeedback profitieren.



  10. Bezahlt die gesetzliche/private Krankenkasse eine Neurofeedback Therapie?

    Grundsätzlich kann Bio- und Neurofeedback Baustein einer verhaltenstherapeutischen Therapie sein und somit entsprechender Zuzahlung durch die Kasse unterliegen. Dies kann aber nur im Einzelfall beurteilt werden und wir klären das gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.



  11. Wie verhält sich Entspannung zu Bio-/Neurofeedback?

    Die Messung der Muskelspannung ist immer Teil des Bio- und Neurofeedbacks und wird daher im Sinne der Entspannung gleich mittrainiert. Bei sehr hohen Muskelmesswerten kann ein dem eigentlichen Feedbackziel vorausgehendes Entspannungstraining angebracht sein.



  12. Wie ist die Übertragung der Feedbackerfolge in der Praxis vor dem Computer in den Alltag sichergestellt?

    Von Anfang an wird der Transfer der Trainingsleistungen in den Alltag miteinbezogen. Dies geschieht über verschiedene Ansätze. So kann der Trainier «Hausübungen« bzw. Transferübungen, mitgeben. Über unser multimodales Konzept wird der Klient mit der Computerübung nicht alleingelassen, sondern mit passenden Ansätzen aus der Selbstmanagementtherapie, Verhaltenstherapie und Psychoedukation soweit begleitet, dass der nachhaltige Transfer für die Problemsituation/Alltag/Hochleistung gewährt ist.


    Haben Sie noch Fragen?

    Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular, oder kommen Sie in unsere freie Sprechstunde.

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